Gülle fliesst am Eröffnungstag in die Sitter

Alle Jahre wieder und zwar häufiger als man denkt!!!!

Zahlreiche Fischer standen heute schon am Wasser und genossen den kalten Morgen mit der Angelrute in der Hand. Mit der Hoffnung eine Forelle überlisten zu können, trotzen auch viele Jungfischer der Kälte.

Seit vielen Jahren versuchen wir zusammen mit der Fischereiverwaltung unseren Forellenbestand einigermassen aufrecht zu erhalten.

Im Laufe des Vormittags entdeckten aufmerksame Fischer aus unserem Verein, dass eine grosse Menge Gülle in die Sitter fliesst. Alles zusammen dürften es mehrere Kubikmeter Gülle gewesen sein. Dass solche Verschmutzungen einem Forellengewässer nicht gut tun, ist hoffentlich allen klar. Das ist kein erwünschter Nährstoff. Nein im Gegenteil!!

Das ist Gift für alle im und am Wasser lebenden Pflanzen und Tiere. Und - vergessen wir nicht - das Wasser der Sitter fliesst in die Thur, die Thur fliesst in den Rhein und der Rhein fliesst in das Meer. Auf diesem langen Weg wird so mancher Wassertropfen auch als Trinkwasser von Menschen verwendet.

Wir Fischer ärgern uns immer wieder an den fischfressenden Vögeln. Sicherlich sind sie auch verantwortlich für einen Teil des Ertragsrückgangs. 

Aber ganz sicher sind solche Güllenunfälle ein viel grösseres Problem. Wir alle wissen nicht, wie gross die Dunkelziffer der Gewässerverschmutzungen ist. Ich bin überzeugt davon, dass nur ein kleiner Teil aller Verschmutzungen überhaupt entdeckt werden. Leider!!

Ärgern wir uns also nicht nur an den fischfressenden Vögeln, sondern ganz besonders auch an jenen Menschen, die immer wieder unsere Gewässer verschmutzen oder dies durch Bequemlichkeit oder Unachtsamkeit  in Kauf nehmen.

Liebe Leser, bitte seid achtsam und meldet jede Verschmutzung den zuständigen Behörden. So wird wenigstens sichergestellt, dass die Verursacher gesucht und vielleicht sogar erwischt und gebüsst werden. Wenn jeder von uns in seinem persönlichen Umfeld immer wieder auf die häufigen Verschmutzungen aufmerksam macht, wird irgendwann der öffentliche Druck so gross, dass vielleicht sogar eine Besserung herbeigeführt wird.

Unsere Gewässer und das Trinkwasser von anderen sollte uns wichtiger sein, als Profit und Gier.

Die Fotos und der Kurzfilm wurden mir von einheimischen Fischern zugesandt. Vielen Dank!

Roland Koster